Ausstellungsabschluss in Leipzig

Zum Abschluss der Ausstellung 'save me - face me - welcome me', welche wir vom 13.05. bis 21.06. aus München nach Leipzig geholt hatten, fand im Richard-Lipinski-Haus ein Vortrag mit Stefan Schmidt, ehemaliger Kapitän der Cap Anamur, statt.

Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Leipziger Abgeordneten Daniela Kolbe (MdB/SPD) durchgeführt, welche auch Mitglied des Innenausschusses des Bundestags ist und uns eingangs auf den aktuellen Stand der politischen Debatte um das Resettlement in Deutschland brachte.

Danach berichtete Stefan Schmidt in Wort und Bild über seine Geschichte und die Umstände um die Flüchtlingsrettung auf dem Mittelmeer.

Augenscheinlich sprengte die Zuhörerzahl, die zum Teil stehen musste, den räumlichen Rahmen. Dieser Andrang dokumentierte die zeitliche Punktlandung der Forderung zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Nordafrika. Darin bestand auch Einigkeit zwischen den Anwesenden in der Diskussion zum Abschluss.

Trotz des Plaudertons des Referenten war die Stimmung sehr emotional bei seinen Enthüllungen von Details der Machenschaften und Willkür vor allen Dingen der italienischen und deutschen Flüchtlingsabwehrpolitik. Die beiden anwesenden Bundestagsabgeordneten konstatierten auch, dass bisher kein Regierungsmitglied, vom Menschenrechtsbeauftragten abgesehen, eine Öffnung für Hilfesuchende zeigt. Die derzeit vermehrte Berichterstattung in öffentlich rechtlichen Sendern und anderen Medien zur Notwendigkeit eines Resettlement-Programms spiegelt aber wohl die Unterstützung aller Oppositionsfraktionen wider und lässt hoffen, dass dieses Thema doch noch Eingang in die Regierungspolitik finden könnte.